Bei den Eurist-Campus Urban Transport Weeks nahmen wir in dieser ersten Ausgabe um internationalen Wissensaustausch in den Bereichen je eine Woche lang metropolitan accessibility, walking and cycling, und urban logistics unter die Lupe. Als chronisch Velophiler (das Wort gibt’s im Englischen laut wikipedia wirklich!) hab ich natürlich am Modul über Langsamverkehr teilgenommen, und das hat sich trotz meiner einschlägigen Vorkenntnisse aus verschiedenen Gründen wirklich gelohnt.

Dank der bunten Mischung der 15 Studenten aus verschiedenen Studiengängen und Ländern (vertreten waren Mexico, Kolumbien, Russland, Indonesien und Uganda) habe ich Dinge erfahren, wie dass in manchen Ländern die Mädchen nicht radeln (dürfen), weil das angeblich Ihre Unschuld gefährdet. Oder dass man mancherorts als Entwicklungsbremser angeprangert wird, wenn man dort für Fuss- und Radverkehr kämpft.

Zur Abwechslung von den Vorträgen haben wir auch einen Tag mal  Hamburgs teilweise angsteinflössenden Radwege und völlig verkorksten Fahrradstrassen unter die Räder genommen.

Einer meiner persönlichen Höhepunkte aber war der Film The Human Scale über den weltberühmten dänischen Architekten Jan Gehl. Darüber sollte ich wohl einen ganzen eigenen Artikel schreiben, aber es sei nur kurz auf ein Thema darin verwiesen, dass ich besonders faszinieren fand: 2011 wurde die neuseeländische Stadt Christchurch von mehreren Erdbeben in Schutt verwandelt. Diese menschliche Tragödie stellt zugleich eine der seltenen Chancen dar, Stadtplanung vom Reissbrett im 21. Jahrhundert in einem demokratischen Land unter die Lupe zu nehmen.

Ich kann Euch nur ans Herz legen, Euch Ende November mal über eine Teilnahme an diesem Seminar zu informieren, bei dem man neben den harten Fakten auch noch wertvolle Kontakte knüpfen kann: Unter den Referenten waren Schwergewichte wie der ehemalige Bundesverkehrsminister Prof. Dr. Kurt Bodewig, einige Forscher von der TU Hamburg-Harburg und der Uni Wuppertal, Vertreter der Städte Hamburg, Utrecht und New York, Vertreter von Umweltbundesamt und vom DIFU und für den globalen Süden zwei Entwicklungszusammenarbeiter aus Kolumbien und Uganda.

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