Damit Ihr mich erstmal kennenlernt, erklär ich hier warum ich nicht wie ursprünglich geplant Bauer geworden bin, sondern Rekordhalter in besuchten Unis und nebenbei getätigten Praktikas.

Geboren im malerischen Tübingen anno 1985 bin ich schon früh mit dem Fahrrad im Quarré rumgeflitzt. Noch vor der Einschulung zogen wir aufs Dorf, und da ich meine beste Freundin gerne weiterhin so gut wie täglich sehen wollte, war das Fahrrad schon früh mein tagtägliches Transportmittel. Mein Konfirmationsgeld hab ich dann auch in ein bilderbuch-taugliches rotes Rennrad gesteckt, das war neben dem Computer wohl die Investition meines Lebens.

Mit 16 beginnt dann meine fossile Phase, weil ich den 80erle Führerschein mach und bald darauf anfange, mein Geld bei Joeys Pizzaservice zu verdienen. Währen meines Highschool-Jahres in Texas war Fortbewegung sowieso nur mit dem Chauffeur möglich (Austausch-Schüler dürfen aus versicherungstechnischen Gründen in der Regel nicht fahren). Zurück in Deutschland tätige ich dann die Fehlinvestition meines Lebens und kaufe mir eine GSX 600 F (verkleidete Bandit) – hätte ich nur auf meinen lieben Vater gehört!

Das Abi in der Tasche fange ich dann vier verschiedene Bachelor an drei Unis (Magdeburg, Neuchâtel, Genf) an. In Genf hab ich dann angefangen, mit meinem roten Rennrad als Fahrradkurier Geld zu verdienen. Beim fünften Versuch und sieben Jahre nach der ersten Immatrikulation hats dann irgendwann mit dem Bachelor in Sozialwissenschaften an der Uni Köln geklappt. Mit einem Auslandssemester als freier Gaststudent in Granada und noch nem Master pro en transport, mobilité, environnement (Umwelt) et climat an den Unis von Besançon und Dijon komm ich damit auf sieben Unis, an denen ich aktiv studiert hab.

Dass Mobilität wohl mein Ding is, war mir da schon lange klar. Und dass das Thema angesichts Klimawandel, weltweiter Verstädterung, steigendem Wohlstand und damit einhergehender Motorisierung für Gesprächsstoff und Arbeit sorgt, ebenfalls.

Und wie es sich für die Generation Praktika gehört, bin ich vom Wahlkreisbüro Winfried Hermanns über die Urbanismusagentur Besançon zum Sustainable Urban Transport Project der GIZ zunächst zum Verkehrsplaner in Bern aufgestiegen. Keine Angst, das waren natürlich nicht die einzigen Praktikas, da war auch noch das Schwäbische Tagblatt, das ZDF und die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt. Letztendlich habe ich jetzt aber doch eine feste Stelle in der verkehrswissenschaftlichen Beratung, ich weiss aber nicht ob ich die hier erwähnen darf und sollte.

Ach ja, meinen Lebenstraum sollt ich noch erwähnen: ich möchte mit dem Fahrrad nach Asien radeln, und von dort wohl weiter nach Australien. Um damit auch anderen was Gutes zu tun, möchte ich mittels Sponsoren Geld für World Bicycle Relief und ähnliche Organisationen sammeln, die mittels Fahrrädern Entwicklungszusammenarbeit leisten. Start ist für Sommer 2016 geplant, Mitreisende und Ideen sind jederzeit herzlich willkommen.

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